Band 3
Weniger Souveränität – Mehr Sicherheit. Schutz der Heimat im Informationszeitalter und die Rolle der Streitkräfte
In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen der nationalen Sicherheitsvorsorge wesentlich verändert: Internationale Einsätze zugunsten des Krisenmanagements und der Stabilisierung haben die territorial definierte Verteidigung abgelöst. Gleichzeitig gehen von diesem internationalen Engagement neue Risiken für den Schutz der Heimat aus. Hinzu kommt die Erweiterung des Risikobildes durch neue Herausforderungen wie beispielweise den strategischen Terrorismus. Der daraus resultierende Kausalzusammenhang zwischen Verwundbarkeit, Sicherheitsvorsorge und politischem Handlungsspielraum erfordert neue Ansätze.
Die USA haben mit der Veröffentlichung einer Homeland
Security-Strategie sowie dem Aufbau eines neuen Ministeriums
erste Maßnahmen zur Neuausrichtung und zur Reorganisation
der nationalen Sicherheitsvorsorge eingeleitet. Umfassende
europäische Antworten sind erst in Umrissen erkennbar.
Welche Prinzipien dabei zu berücksichtigen sind
und welche Rolle insbesondere die Streitkräfte
in diesem neuen Aufgabenfeld spielen könnten, wird
von den Autoren dieses Sammelbandes beleuchtet. Sie
gehen dabei von zwei Grundannahmen aus. Erstens muss
der Schutz der Heimat unter den neuen Rahmenbedingungen
als gesamtstaatliche und ressortgemeinsame Aufgabe verstanden
werden, in die auch nichtstaatliche Akteure wie z.B.
die Wirtschaft einzubinden sind. Zweitens sind Krisenprävention,
Krisenmanagement und Krisennachsorge als grundsätzliche
sicherheitspolitische Aufgaben zu interpretieren, die
gleichermaßen im In- wie auch im Ausland zu erbringen
sind und zu diesem Zweck die reibungslose Zusammenarbeit
zwischen den sicherheitsrelevanten Akteuren erfordern.
Um zu vermeiden, dass die verschiedenen staatlichen Sicherheitsinstrumente in unterschiedlicher, möglicherweise widersprechender Weise weiterentwickelt werden, bieten die methodischen Erfahrungen der militärischen Transformation gute Ansatzpunkte, um die Wirkungs- und Fähigkeitsorientierung sowie die vernetzte Operationsführung als Klammer auch zum Umbau der nationalen Sicherheitsarchitektur zu nutzen.
Mit Beiträgen von
Heiko Borchert
(Düsseldorfer Institut für Außen- und
Sicherheitspolitik e.V.)
Schutz
der Heimat und die Rolle der Streitkräfte: Einleitung
Heiko Borchert
(Düsseldorfer Institut für Außen- und
Sicherheitspolitik e.V.) und Thomas
Pankratz (Büro für Sicherheitspolitik,
Bundesministerium für Landesverteidigung)
Homeland Security aus europäischer Sicht
Richard Teltschik (RAND)
Homeland Security aus US-amerikanischer Sicht
Anja Dalgaard-Nielsen (Danish Institute for International Studies)
Homeland Security and the Role of the Armed Forces: A Scandinavian Perspective
Roman Schmidt-Radefeldt
(Düsseldorfer Institut für Außen- und
Sicherheitspolitik e.V.),
Homeland Security durch Streitkräfte
in Europa: Rechtliche Rahmenbedingungen für militärische
Terrorbekämpfung im Innern
Ralph Thiele (Zentrum für Transformation der Bundeswehr)
Intervention und Heimatsicherheit: Transformation der Sicherheitspolitik unter neuen Vorzeichen
René Eggenberger (Abteilung Prospektivplanung, Planungsstab der Schweizer Armee)
Homeland Security, die Rolle der Streitkräfte und der neue Verteidigungsbegriff
Gustav Gustenau (Direktion für Sicherheitspolitik, Bundesministerium für Landesverteidigung)
Sicherheitspolitische Aspekte der Homeland Security aus österreichischer Sicht oder Verteidigungspolitik vs Homeland Security: Zum Stand der Debatte in Österreich
Thomas Dittler und Adolf Neubecker (Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH, IABG)
Homeland Security und die Notwendigkeit eines gesamtheitlichen Sicherheitsansatzes
Band 3 im Volltext <
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